Schon früh erkannten die
Menschen, dass Wasser nicht nur zu Trinken, Waschen, Kochen
und zum Bewässern der Felder dient, sondern man sich auch
die Kraft des Wassers zum Antrieb unterschiedlichster
technischer Einrichtungen zu Nutze machen kann. Wasser dient
ebenso der Verdünnung verschiedenster Flüssigkeiten, so wie
der Lösung von Salzen und Süßstoffen.
Wasser wurde zum Antrieb von
Mühlen, Hammerwerken und ähnlichem genutzt. Als man
erkannte, dass Wasser im Aggregatzustand „Dampf“ eine
ungeheure Kraft besitzt, war der Siegeszug dampfgetriebener
Maschinen nicht mehr aufzuhalten. Erstaunlich ist, dass die
Kraft des Dampfes bereits vor über 2000 Jahren bekannt war,
aber diese Kraft kaum genutzt wurde und werden konnte. Es
fehlte an geeigneten Konstruktionen, jedoch hatte Heron von
Alexandria in der Zeit um Christi Geburt bereits den
Vorläufer der heutigen Dampfturbine gebaut. Ein Modell
dieser Dampfturbine findet sich in der Ausstellung.
Die KlasseTechnik
GmbH
stellte auf dem Neusser Pegelfest zum Thema
Wasser und Technik aus.
In den folgenden Abbildungen
sehen Sie einen Teil der Exponate.
Heronsball, ein Vorläufer der
Dampfturbine
Heron von Alexandria war
Mathematiker und Ingenieur. Er wurde der Mechanicus genannt
und lebte etwa zwischen 200 v. Chr. und 300 n. Chr. Leider
sind seine Lebensdaten sehr ungenau. Heron hat sich unter
anderem mit Dampfantrieben beschäftigt. Eine seiner
Konstruktionen war der Heronsball, ein Vorläufer der
heutigen Dampfturbine.
Was hier zu sehen ist, ist ein
Nachbau des Heronballs aus getriebenem Kupfer.
Aus Kupferblechen wurden
Halbkugeln (annähernd) getrieben, und mittels eines
Kupferbandes verbunden. An zwei gegenüberliegenden Punkten
wurden zwei gewinkelte Messingröhrchen angebracht. Der
Gesamtdurchmesser dieser Röhren muss kleiner sein als das
Messingrohr für die Dampfzufuhr.
Durch das Zentrum des
Kupferballs wurde ein Messingrohr geführt, dessen Aufgabe es
ist einerseits die Achse zu bilden, andererseits der
Dampfzufuhr zu dienen.
Besonders schwierig ist
hierbei die Forderung eine sich leicht drehende Konstruktion
mit möglichst wenig Druckverlust an der Achse zu erfüllen.
Grundsätzlich sind das eigentlich gegenläufige Forderungen.
In einem Kessel wird
Wasserdampf erzeugt. Da Wasserdampf das 1600- fache des
Volumens des Wassern hat, 1 Liter Wasser = 1600 Liter
Wasserdampf, entsteht hoher Druck. Der Wasserdampf wird nun
über das Messingrohr in die Kugel eingeleitet. Durch die
gewinkelten Messingröhrchen strömt der Dampf nach außen und
erzeug dabei einen Rückstoß. Dieser Rückstoß versetzt den
Heronsball in eine Drehbewegung.
Leider hat das nachgebaute
Modell dieselben Probleme wie das Original, Aufwand und
Nutzen stehen in keinem Verhältnis. Für einen längeren
Betrieb des Heronballs wären ein riesiger Kessel und eine
großes Feuer von Nöten.
Putt- Putt Boot und Dampfboot
In dem Putt- Putt Boot
befindet sich ein kleiner, flacher Behälter mit den Maßen
von ca. 2cm x 3cm x 3mm. Der „Deckel“ des Behälters besteht
aus einer dünnen Kupfer- Beryllium Folie.
Man füllt Wasser durch eines
der Auspuffrohre in den Behälter, und zwar so viel, bis es
an dem anderen Auspuffrohr wieder heraus läuft. Das eine
Aufpuffrohr hält man zu, so dass das Wasser nicht mehr
herauslaufen kann. Dann setzt man das Boot ins Wasser,
zündet die kleine Kerze an und platziert sie unter dem
Behälter. Wenn das Wasser im Behälter durch die Kerze
erhitzt wird dehnt es sich aus. Dabei verbiegt sich die
Kupfer- Beryllium Folie, auch Membrane genannt, nach außen.
Da die Kupfer- Beryllium Folie
aber eine Federwirkung hat, ist sie bestrebt den
ursprünglichen Zustand wieder zu erlangen und schnellt dabei
schlagartig zurück. Durch das Zurückschnellen wird das
erwärmte Wasser durch eines der Auspuffrohre plötzlich nach
außen gedrückt. Es entsteht dabei ein Unterdruck in dem
Behälter. Durch den Unterdruck wird neues Wasser durch das
andere Auspuffrohr angesaugt.
Der beschriebene Vorgang
wiederholt sich so lange wie die Kerze als Energielieferant
brennt. Bei dem Vorgang entsteht durch die schlagartige
Bewegung der Membrane das typische Knattergeräusch von dem
das Putt- Putt Boot seinen Namen hat.
Das Dampfboot funktioniert in
ähnlicher Weise wie das Putt- Putt Boot. Hierbei fehlt
allerdings die Kupfer- Beryllium Membrane. Stattdessen
besitzt das Dampfboot eine Spirale aus einem Messingrohr.
Gefüllt wird diese Spirale in genau derselben Art wie die
Befüllung des Putt- Putt Boots. Bei der Erwärmung des
Wassers in der Spirale dehnt sich das Wasser aus und wird
aus dem einen Auspuffrohr herausgedrückt; neues Wasser wird
durch das andere Auspuffrohr angesaugt.
Artesischer Brunnen
In den oberen Kupferbehälter
wird Wasser eingefüllt, das soll den Regen simulieren. Durch
den Schlauch läuft das Wasser in den unteren Kupferbehälter.
Damit wird das Durchsickern von Wasser durch Erd- und
Gesteinsschichten simuliert. Der untere Kupferbehälter
stellt eine unterirdische Kammer dar, in der sich das Wasser
sammelt.
Wenn diese Kammer voll ist,
drückt das Wasser nach oben. Der Grund ist: Flüssigkeiten
haben immer das Bestreben einen Pegelausgleich zu erreichen.
In dieser Kammer befindet sich ein Steigrohr, das bis an den
Boden der Kammer reicht. In der Natur sind das meist Spalten
im Fels, oder Zwischenräume zwischen Steinen. Das Wasser
tritt nun an der oberen Öffnung des Steigrohrs aus und
sprudelt wie eine Quelle.
Die Stärke des Sprudelns ist
von der Höhe des oberen Kupferbehälters abhängig. In der
Natur löst das Durchsickern des Wassers oftmals Mineralien
und Salze aus Gesteinen und führt diese mit zur Quelle. Man
spricht dann von einer Mineralquelle.
Seifenblasenmaschine und
Akustische Wasserwellenerzeugung
Diese Maschine wurde im Rahmen
eines Bastelkurses während der Sommerferien im Deutschen
Museum Bonn gebaut. An dem Bastelkurs haben 10 Kinder im
Alter von 8- 12 Jahren teilgenommen. Ein weiterer Bastelkurs
wird in den Herbstferien stattfinden.
Der Workshop wird vom 25. bis
27. September im Deutschen Museum in Bonn angeboten. Im
Preis von 65 Euro sind 15 Stunden Kurs, Eintritt,
Verpflegung sowie Materialkosten enthalten.
Brennstoffzelle mit
Wasserstoff
Eine Brennstoffzelle kann durch
Verbrennung von Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser
elektrischen Strom erzeugen. Zur Präsentation wurde der
Experimentierkasten C30 von der Firma
EITECH verwendet.
Der
Wasserstoff, wird an der Anode katalytisch oxidiert und
dabei unter Abgabe von Elektronen in Ionen umgewandelt.
Diese gelangen durch die Ionen-Austausch-Membran in die
Kammer mit dem Oxidationsmittel. Die Elektronen werden aus
der Brennstoffzelle abgeleitet und fließen über einen
elektrischen Verbraucher, zum Beispiel eine Glühlampe, zur
Kathode. An der Kathode wird das Oxidationsmittel, hier
Sauerstoff, durch Aufnahme der Elektronen zu Anionen
reduziert und reagiert gleichzeitig mit den durch den
Elektrolyt zur Kathode gewanderten Protonen zu Wasser.
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